Brand(t)aktuell 3/2025

Liebe Mitglieder der Marianne Brandt-Gesellschaft,
liebe Freundinnen und Freunde von Marianne Brandt,

Mit großer Betroffenheit und Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Schatzmeister MICHAEL RUSKE

Mit Engagement, klarem Verstand und großer Umsicht festigte er in schwierigen Jahren die finanziellen und organisatorischen Belange unserer Gesellschaft. Im Alter von 86 Jahren ist Michael Ruske am 08. Juli 2025 verstorben.

Die positive Besucher-Tendenz im Marianne Brandt-Haus setzte sich auch in den vergangenen Wochen fort. Wie zu erwarten, kommen in den Sommermonaten besonders viele Gäste in die Kulturhauptstadt Chemnitz. Beim Bummel über den Kaßberg oder auch ganz gezielt besuchen sie unsere Ausstellung. Obwohl die Mehrheit der Gäste die berühmte Chemnitzerin kennt, kommen alle gern mit uns ins Gespräch und erfahren weitere Einzelheiten über sie. Darüber hinaus äußern sich die Gäste immer wieder positiv über die reichhaltigen kulturellen Angebote der Stadt, die sie in dieser Qualität nicht erwartet hatten.

Unter der Leitung von Prof. Rolf Lieberknecht und Prof. Christian von Borczyskowski werden auch die Aktivitäten unseres Partners TANKSTELLE PROJEKTRAUM fortgesetzt und betreffen insbesondere die Zusammenarbeit mit Künstlern aus der Partnerstadt Düsseldorf.

Zwischen dem 9. Mai und dem 3. Juli stellten sich sieben Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler in der TANKSTELLE vor: Gisela Happe, Till Hausmann, Hanne Horn, Katharina von Koschembahr, Dirk Krüll, Edith Oellers und Uwe Prüfert.

Foto: Großer

Dieser Ausstellung folgte seit dem 17. Juli die Ausstellung „Stadt am Fluss – Stadt im Fluss“, an der sich diese Düsseldorfer mit den Chemnitzern Christian von Borczyskowski, Elke Hopfe, Carolin Israel, Rolf Lieberknecht und Frank Zitzmann zusammenfanden. Ihre Arbeiten wurden bis 31. August im Garagen-Campus Zwickauer Straße gezeigt und damit einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Danach, von Ende September bis Ende Oktober 2025, werden alle Arbeiten in der Düsseldorfer WERFT77 zu sehen sein.

Foto: Strobel
Foto: Lieberknecht
Foto: Strobel

Im Juli reisten zwei der Betreuerinnen des Marianne Brandt-Hauses auf den Spuren unserer Namensgeberin nach Dessau. Es bestand schon seit geraumer Zeit das Bedürfnis, der Bauhaus-Atmosphäre direkt vor Ort nachzuspüren und Stätten zu besuchen, die Marianne Brandt gut kannte. Deshalb nutzten Ingrid Lehmann und Gisela Strobel die Möglichkeit, im berühmten Atelierhaus, in dem Marianne Brandt einige Zeit lebte, zu übernachten. Im 2019 eröffneten Bauhaus Museum fanden sie eine große Zahl Objekte der berühmten Chemnitzerin. Die Besichtigung der Meisterhäuser und des an der Elbe gelegenen Restaurants Kornhaus ergänzte die Reise.

Foto: Strobel

Besonders interessant war ein Besuch des Bauhaus Archivs, das sich im riesigen Gebäudekomplex der ehemaligen Brauerei Schultheiss befindet und bislang nur zu einem kleinen Teil saniert ist. Nach einem Gespräch mit der Leiterin des Archivs, Dr. Susanne Ziegner, bestand die Möglichkeit, in der Datenbank nach weiteren Unterlagen von Marianne Brandt zu recherchieren. Zu den spannendsten Entdeckungen zählen ihr Bauhaus-Ausweis von 1927, ihr Bauhausdiplom von 1929, Entwürfe für Geschirr aus Porzellan von 1951 sowie mehrere Familienfotos, darunter eines mit allen Mitgliedern – Franz und Klara Liebe, Schwester Hanne und Schwester Susanne mit ihrem Ehemann Fritz Lafeldt sowie Marianne und Erik Brandt. Das Foto „Am Tag vor der Hochzeit“ berührt besonders. Außerdem entdeckten die beiden Dessau-Reisenden ihnen bislang unbekannte Literatur.

Foto: Sammlung Bauhaus Dessau SBD I 6592F
Foto: SBD I 6598F

Bleiben Sie mit uns weiterhin gern auf den Spuren von Marianne!

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Marianne Brandt-Gesellschaft e. V.