Brand(t)aktuell 2/2020

Chemnitz ist Europas Kulturhauptstadt 2025


Unsere Stadt hat es geschafft und den Titel geholt. Der Jubel nach einer vierjährigen Bewerbungszeit mit unzähligen Aktionen ist groß und verdient.

Die Mitglieder der Marianne Brandt-Gesellschaft e.V. Chemnitz (MBG) haben die Bewerbung unterstützt, gratulieren dem Programmrat und freuen sich riesig über die Entscheidung der Jury. Nach der Verkündung des Ergebnisses sagte die Schatzmeisterin Birgit Enzmann ganz spontan: „Chemnitz ist Kulturhauptstadt geworden, Wahnsinn, auf geht’s, mit neuen Plänen“. Der Titel ist also ein Ansporn auch für die ehrenamtliche Arbeit unserer Gesellschaft.

Mit dem Motto „C the unseen“ richtet die Stadt den Blick auf Ungesehenes und hatte damit Erfolg, den sie in den nächsten fünf Jahren erweitern wird.

Die Namensgeberin Marianne Brandt gehörte auch zu den Ungesehenen, als sich die MBG vor mehr als 20 Jahren gründete. Die in Chemnitz geborene  Bauhauskünstlerin war damals relativ unbekannt, obwohl ihre Werke bis heute in den Museen der Welt gezeigt werden. Nach Auffassung von Formgestalter und Zeitzeugen Prof. Karl Clauss Dietel ist Marianne Brandt „die größte Tochter der Stadt“. Inzwischen hat sich einiges verändert, es gibt eine Marianne Brandt Straße in Chemnitz oder einen Marianne Brandt-Wettbewerb.

Das Marianne Brandt-Haus hat über die Jahre einen guten Ruf in Chemnitz erlangt. Die neugestalteten Studienräume besuchten im vergangenen Jahr bei der 20. Auflage der Museumsnacht weit über 700 Chemnitzerinnen und Chemnitzer und deren Gäste. Zudem gab und gibt es nationale und sogar internationale Anfragen, um Leben und Werk von Marianne Brandt kennen zu lernen oder das Wissen zu vertiefen. Das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus verhalf ihr zu einer  besonderen Würdigung. Die Bauhaus-Ikone ist zu Hause angekommen, gleichwohl wird die MBG nicht nachlassen, Projekte in ihrem Sinne auf die Beine zu stellen. Die Idee, die MBG mit der Henry van de Velde Gesellschaft unter der Dachmarke “Forum für vorbildliche Gestaltung” zu vereinen, gehört dazu.

Die Corona Pandemie hat 2020 mit einer dreimaligen Absage der Museumsnacht vieles verhindert. Wegen rasant steigender Infektionszahlen kommt es erneut zu einem Lockdown des Kulturbetriebes ab dem 2. November. „Das wird uns nicht abhalten, unsere künstlerische Installation von Rolf Lieberknecht mit dem Bauhauspfiff den Chemnitzerinnen und Chemnitzern und allen Interessierten vorzustellen, wenn das wieder möglich ist“, verspricht Dr. Jörg Feldkamp als Vorsitzender der MBG. Auf diese und andere Weise wird unsere Gesellschaft Chemnitz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2025 begleiten.

Ursula Lange, Sprecherin der Gesellschaft