Vor 40 Jahren, am 18. Juni 1983, starb Marianne Brandt nahezu vereinsamt in einem Altenheim in Kirchberg bei Zwickau. Die Gründung der Marianne Brandt-Gesellschaft e. V. 1999 ging aus der eher zufälligen Entdeckung ihres Grabes im Schatten des Grabsteines ihres Vaters, Oberjustizrat Franz Bruno Liebe, auf dem Nikolai-Friedhof in Chemnitz hervor.
Eine kleine Gruppe engagierter Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger nahm sich dieser Situation an, der Grabstein des Vaters wurde versetzt und der Chemnitzer Gestalter Karl Clauss Dietel entwarf eine Edelstahlstele als Grabsteinvariante, ein Novum auf diesem Friedhof. So bedurfte es auch einiger Überzeugungskunst, die Genehmigung zur Aufstellung dieses „Fremdkörpers“ zu erwirken. Inzwischen stößt sich niemand mehr an diesem außergewöhnlichen Denkmal, das jährlich von vielen Bewunderern Marianne Brandts aus nah und fern aufgesucht wird.
Für viele Jahre übernahm ein Mitglied der Marianne Brandt-Gesellschaft, Frau Dr. Karin Schreiter, die Grabpflege, wofür ihr noch einmal herzlich zu danken ist. In diesem Jahr hat der Vorstand entschieden, die Pflege des Grabes unserer Namensgeberin als Aufgabe der Marianne Brandt-Gesellschaft zu betrachten – auch als kleines Entgegenkommen an die Stadt Chemnitz zum Dank für die institutionelle Förderung, die uns seit drei Jahren gewährt wird und die Erfüllung unserer Vereinsziele spürbar erleichtert.
Mit der Friedhofsverwaltung wurde ein Vertrag geschlossen, um den sich unsere Schatzmeisterin Birgit Enzmann kümmerte, mit dem Friedhofsgärtner das Gießen der neuen Grabbepflanzung, die Marikka Gräbner in die Wege geleitet hat, nach Notwendigkeit vereinbart und Rolf Lieberknecht entwarf einen Edelstahlring als Einfassung des zentralen Grabschmucks, der je nach Saison und Jahreszeit dort hinein gepflanzt werden soll, währen ringsherum Bodendecker die Fläche füllen.
Rechtzeitig zum 40. Jahrestag der großen Chemnitzerin würdigt die Marianne Brandt-Gesellschaft e.V. auch auf diese Weise ihr Andenken.
Dr. Jörg Feldkamp